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Was tun, wenn der Patient keine Tafel sieht

Weitere Möglichkeiten der Kommunikation mit Zentrum

Wenn sich der Patient keine Tafel vorstellen kann, dann bieten Sie ihm Alternativen an, welche eine schriftliche Kommunikation ermöglichen. Sie können beispielsweise sagen: »Sie können sich auch etwas anderes vorstellen, worauf man schreiben kann. Das könnte beispielsweise ein Whiteboard sein, eine Plexiglasscheibe, ein Blatt Papier, ein Computerbildschirm, eine Schiefertafel, ein blauer Himmel oder ein Sandstrand, auf dem man mit einem Stock oder mit dem Finger schreiben kann. Wenn Sie sich etwas vorgestellt haben, nicken Sie bitte mit dem Kopf.«

Die Kommunikation muss nicht notwendigerweise über ein visuelles Medium erfolgen. Eine visuell repräsentierte Kommunikation hat jedoch zwei Vorteile. Der erste besteht darin, dass Zentrum die Aussagen direkt aufschreiben kann und dass man sie nicht über Ja-Nein-Fragen erschließen muss. Der zweite Vorteil besteht darin, dass der Patient Tests durchführen kann, die ihm zeigen, dass die Antworten auch wirklich von Zentrum kommen.

 

Wenn die Kommunikation über eine Tafel nicht gelingt, müssen wir auf andere Kommunikationskanäle auszuweichen. Dabei können wir als Therapeuten Vorschläge unterbreiten, oder auch Zentrum bitten, einen geeigneten Kommunikationskanal zu finden. Nachfolgend beschreibe ich einige der am häufigsten in der Praxis angewendeten alternativen Kommunikationsmethoden.

 

Die Ampel

Für manche Menschen ist es einfacher, sich eine Ampel vorzustellen, als eine Tafel. Dies hat den Vorteil, dass man bereits über ein visuelles Medium kommuniziert. Dadurch wird es später eventuell möglich, zur Tafel zu wechseln und deren Vorteile zu nutzen. Nachfolgend gebe ich ein Beispiel für die Kommunikation über eine Ampel. »TP« steht für Therapeut und »PT« steht für Patient.

TP: Stellen Sie sich bitte eine Ampel vor. Wenn Sie sich eine Ampel vorgestellt haben, nicken Sie bitte mit dem Kopf.

PT: Patient nickt.

TP: Zentrum, ich bitte dich, für eine Ja-Antwort das grüne Licht zu verwenden, und für die Nein-Antwort das rote Licht. Wenn das für dich o. k. ist, gib bitte deine Ja-Antwort über die grüne Ampel.

PT: Patient bestätigt.

 

Kommunikation über Farben

Statt einer Ampel kann man auch eine beliebige Farbe für Ja und eine andere Farbe für Nein vereinbaren. Hier ist das Vorgehen analog dem bei der Ampel. Manchmal leuchtet auch nur eine Farbe auf als Ja-Antwort. Für eine Nein-Antwort leuchtet diese Farbe nicht auf.

 

Innere Stimme

Wenn Zentrum über eine innere Stimme kommuniziert, kann der Patient die Antwort von Zentrum in seinem Geist hören, anstelle sie auf der Tafel zu lesen. Hier ist der Test möglich, ein Überraschungswort auftauchen zu lassen. Weil der Patient die innere Stimme in seinem Kopf »hört«, kann er die Antwort leicht als Antwort von Zentrum akzeptieren.

 

Intuitive Antwort

Zentrum kann seine Antworten nicht nur über eine innere Stimme kommunizieren, sondern auch über intuitiv vermitteltes Wissen. In diesem Fall hat der Patient die Antwort einfach »im Kopf«. Die innere Stimme und die intuitive Antwort haben den Vorteil, dass – ähnlich wie bei den schriftlichen Antworten – die Arbeit sehr effektiv ist. Zentrum kann die Antwort direkt geben, ohne dass man sie über eine Serie von Ja-Nein-Antworten erschließen muss. Bei der intuitiven Kommunikation kann man zwar auch den Test durchführen, ein Überraschungswort auftauchen zu lassen, aber vielen Menschen fällt es schwer, die auftauchende intuitive Antwort als Kommunikation von Zentrum zu akzeptieren. Diese Antworten werden häufig als eigene Gedanken fehlinterpretiert.

 

Ideomotorische Signale

Eine häufig verwendete Möglichkeit der Kommunikation mit Zentrum besteht in der Nutzung von ideomotorischen Signalen. Dies sind motorische Signale, die nicht bewusst gesteuert und die ohne Mitwirkung des Willens ausgeführt werden. Ideomotorische Signale werden häufig in der Hypnosetherapie angewendet, um mit dem Unterbewusstsein zu kommunizieren. In dem obigen Beispiel mit dem wackelnden Zeh hat Zentrum selbstständig diese Möglichkeit der Kommunikation gewählt. Man kann sie aber auch als Antwortmöglichkeit vorgeben. Um über ideomotorische Signale mit Zentrum zu kommunizieren, sollte der Patient die Hände ganz entspannt lassen.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Ja- und Nein-Antworten zu definieren. Man kann die Bedeutung der Fingersignale vorgeben oder diese frei von Zentrum wählen lassen. Im ersten Fall kann man folgende Instruktion geben: »Zentrum, bitte bewege für die Ja- Antwort den rechten Zeigefinger. Wenn das für dich o. k. ist, gib mir bitte das Ja- Signal«. Danach wiederholt man das Gleiche mit dem rechten Mittelfinger als Nein- Antwort. Man kann auch beide Zeigefinger verwenden oder Daumen- und Zeigefinger einer Hand. Wenn man die Finger einer Hand verwendet, empfiehlt es sich, die nicht dominante Hand des Patienten zu wählen.

Wenn Sie Zentrum die Wahl der Finger für die Ja- und Nein-Antworten überlassen wollen, geben Sie einfach folgende Anweisung: »Zentrum, ich bitte dich, mir über Fingersignale zu antworten. Um eine Ja-Antwort zu geben, bewege bitte einen beliebigen Finger. Für eine Nein-Antwort bewege bitte einen anderen Finger. Wenn das okay für dich ist, bewege bitte jetzt den Ja-Finger.«

Wenn sich jetzt ein Finger bewegt hat, danken Sie Zentrum für die Antwort. Dann überzeugen Sie sich, dass der Patient den Finger nicht bewusst gehoben hat, und fahren fort: »Zentrum, gib mir jetzt bitte ein Fingersignal, mit dem du von nun an »nein« antworten möchtest.« Dann bedanken Sie sich erneut für die Antwort.

Um sicherzugehen, dass die Kommunikation über Fingersignale gut funktioniert und um den Patienten mit dieser Art der Kommunikation vertrauter werden zu lassen, bitten Sie Zentrum erneut, ein Ja- und danach ein Nein-Signal zu geben.

Manche Hypnosetherapeuten vereinbaren noch ein drittes Fingersignal für »Ich kann nicht antworten« und ein viertes für »Ich will nicht antworten«, weil sie dies aus der Arbeit mit dem Unterbewusstsein kennen. Dies ist aus meiner Erfahrung jedoch nicht zwingend notwendig. Wenn ich selbst mit meinem Zentrum kommuniziere, verwende ich nur zwei Finger. Auch Dr. Yager verwendete nur einen Ja- und einen Nein-Finger.

Bei manchen Patienten klappt die Fingerarbeit nur dann, wenn man sie vorher in eine hypnotische Trance versetzt.

 

Pendel

Anstelle der Fingersignale kann man die Antworten von Zentrum auch über Pendelbewegungen erhalten. Ähnlich wie bei den ideomotorischen Signalen kann man hier die Ja- und Nein-Antwort vorgeben, oder diese von Zentrum frei wählen lassen.

Um die möglichen Pendelbewegungen zu definieren, zeichnet man einen Kreis auf ein Blatt Papier. In diesen Kreis zeichnet man ein Kreuz. Daraus ergeben sich vier mögliche Bewegungen des Pendels, von vorn nach hinten, von links nach rechts, eine Kreisbewegung rechts herum und eine Kreisbewegung links herum.

Abbildung 11: Vorgeschlagene kodierte Bedeutung für das Pendel

Für die Arbeit mit dem Pendel ist keine hypnotische Trance erforderlich. Sie kann jedoch hilfreich sein, um das bewusste Denken und die bewusste Kontrolle zu vermindern.

Körperempfindungen

Bisher haben wir Antwortmöglichkeiten von Zentrum über den visuellen, den akustischen und den motorischen Kommunikationskanal besprochen. Antworten über Körperempfindungen betreffen den kinästhetischen Sinneskanal. Um diese Möglichkeit zu nutzen, bitten Sie Zentrum, ein Gefühl oder eine Körperempfindung auftauchen zu lassen, mit der es von nun an mit »Ja« antworten möchte. Dann lässt man sich vom Patienten bestätigen, dass er eine entsprechende Wahrnehmung hatte. Danach bittet man Zentrum um eine Nein-Antwort und lässt sich diese Wahrnehmung wiederum vom bewussten Patienten bestätigen.

 

Intuitions-Training

Die bisher besprochenen Antwortmöglichkeiten erlauben es, mit einem großen Prozentsatz aller Menschen zu arbeiten. Nun gibt es aber immer wieder Menschen, die angeben, dass keine der vorgeschlagenen Kommunikationswege funktioniert. Hier hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Bitten Sie den Patienten, sich eine Situation vorzustellen, die wunderschön war und in der er sich absolut sicher und wohlgefühlt hat. Lassen Sie sich diese Situation beschreiben, denn das trägt dazu bei, dass diese Situation in seiner Vorstellung noch lebendiger wird. Falls der Patient keine solche Situation finden sollte, fragen sie ihn nach seinem Hobby oder nach anderen Dingen, die er liebt oder sehr gerne tut. Dann fragen Sie ihn, wie er sich fühlt und wo dieses Gefühl im Körper lokalisiert ist. Anschließend sagen Sie: »Sie haben jetzt ein Körpergefühl, welches ein ›Ja‹ bzw. eine Zustimmung signalisiert.«

Jetzt lassen Sie sich den Patienten eine Situation vorstellen, die er absolut nicht mag und die er vollkommen ablehnt. Das könnte beispielsweise eine politische Haltung sein, das Verhalten eines Menschen in einer bestimmten Situation oder ein Lebensmittel, welches er überhaupt nicht mag. Jetzt fragen Sie ihn wieder, wie er sich fühlt und wo er dieses Gefühl im Körper spürt. Dann sagen Sie: »Sie haben jetzt ein Körpergefühl, welches ein ›Nein‹ bzw. eine Ablehnung signalisiert.«

Als Nächstes sagen Sie zu Zentrum: »Zentrum, wenn es o. k. für dich ist, über diese beiden Empfindungen mit »Ja« und »Nein« zu antworten, gib mir bitte jetzt das Ja- Signal. Dann danken Sie Zentrum und bitten um das Nein-Signal. Damit haben Sie auch bei diesem Patienten die Kommunikation mit Zentrum etabliert.